Funkgerät

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Es soll ja Yachten geben, die immer noch mit Funkgeräten ohne DSC Controller ausgestattet sind. Nicht so Bunny Bee, die hatte bei Übernahme bereits ein M-Tech DSC Funkgerät. Phantastisch! Was einem vor dem Bootskauf keiner sagt, ist dass der DSC Controller sich gar nicht so einfach umprogrammieren lässt. Als neuer Eigner hat man eine eigene Frequenzzuteilungsurkunde mit eigener MMSI und die muss dem Funkgerät beigebracht werden. Das ist unbedingt erforderlich, andernfalls wäre es so, wie wenn man mit einem falschen Kennzeichen Auto fährt.

Die MMSI dem Funkgerät beizubringen, funktioniert nur einmal nach dem Kauf. Wenn dem Funkgerät dann eine neue MMSI beigebracht werden soll, muss es zuerst zurückgesetzt werden. Dazu muss es an den Hersteller eingeschickt werden. Das macht der Händler.

Nun muss man zuerst einen Händler finden, der die Marke führt. Bei uns Fehlanzeige. Und selbst wenn man einen entsprechenden Händler findet, ist das Ganze teuer. Das verbaute Funkgerät war allerdings von einer Billigfirma und damit wäre eine Umprogrammierung im Verhältnis zum Preis für das Zurücksetzen viel zu teuer gewesen.

Mit anderen Worten: Es war zwar ein Funkgerät mit DSC Controller verbaut, dies war für uns aber wertlos.

Die beste Marke oder Gerät, das zum Bootssystem passt?

Bei Funkgeräten gibt es große Unterschiede, sowohl in der Qualität, als auch im Preis. Guter Empfang kostet Geld.

Man sollte bedenken, dass es sich beim Funkgerät um ein sicherheitsrelevantes Gerät handelt. Und sobald es um Sicherheit geht, sollte auch nicht zu sehr gespart werden. Für ein qualitativ ordentliches Funkgerät sollte man 350 € anlegen, wobei die Grenze nach oben weit ist.

Dann stellt sich noch die Frage nach der Marke: Die Geräte auf Bunny Bee sind von Garmin. Damit alle Geräte gut zusammenpassen ist es von Vorteil, wenn man in einem “Gesamtsystem” denkt. Das bedeutet, dass dann auch alle Geräte von einem Hersteller sein sollten, ansonsten besteht ein gewisses Risiko, dass das Ganze am Ende nicht richtig zusammenpasst.

Wir sind allerdings das Risiko eingegangen, nicht im “Gesamtsystem” zu denken. Stattdessen sollte es ein Funkgerät von ICOM sein. ICOM ist im Gegensatz zu Garmin auf Funkgeräte spezialisiert, die Firma baut nichts anderes und die Geräte sind sehr gut. Unser ICOM IC-M423GE unterdrückt Hintergrundgeräusche beim Empfang bis zu 90% und beim Senden bis zu 30%. Das war für uns ausschlaggebend. Man hat im Ausland schon eine gewisse Sprachbarriere. Da wird es durch ein rauschendes Funkgerät auch nicht gerade leichter.

Schwieriger Verbau und die Frage, ob das Funkgerät auch wirklich funkt

Man erlebt doch immer wieder Überraschungen. So haben wir das Funkgerät online bestellt, uns an den Einbau in die Navi-Ecke gemacht und dann festgestellt, dass es gar nicht für einen Einbau vorgesehen war. Stattdessen hatte es eine Bügelhalterung, die auf einer Fläche verschraubt wird, also z.B. oben an Deck oder auf einem Tisch. Das Funkgerät wird dann innerhalb des Bügels recht und links von zwei Schrauben gehalten. Die Schrauben haben außen ein dickes Kunststoffende zum Drehen, so dass man sie bequem mit der Hand festschrauben und wieder lösen kann und so jederzeit den Winkel des Funkgeräts ändern kann. 

Nach langem Brainstorming haben wir uns entschlossen, den Bügel innerhalb der Navi-Ecke oberhalb des Funkgeräts an die Decke zu schrauben, so dass das Funkgerät daran hängt. Also hängen statt stehen und das Ganze versteckt im Inneren, so dass es nach außen nach normalem Einbau aussieht, wie bei einem Autoradio. Da das Funkgerät von vorne in die Navi-Ecke geschoben wird, musste dazu aber genau der Abstand zur Decke im Navi-Ecken-Inneren überbrückt werden. Und wenn ich hier beim Abstand “genau” schreibe, mein ich auch “genau”. Wir haben den Abstand mit einem Holzbalken überbrückt, den wir zuerst groß abgeschnitten – und dann eingepasst haben. Holzbalken ungefähr auf das Maß abgeschnitten, probiert, einen Millimeter abgeschliffen, wieder probiert, einen Millimeter abgeschliffen… was tut man nicht alles.

Leider war im Inneren der Navi-Ecke auch für die Schrauben rechts und links kein Platz. Also Holz in der Navi-Ecke abgefräst und die Kunststoffenden der Schrauben flacher geschliffen… Was ist es doch für ein schönes Gefühl, wenn man am Ende solche Hürden überwunden hat und alles klappt.

Dann Funkgerät eingeschaltet, Setup durchlaufen und auf Kanal 16 gelauscht. Nichts zu hören. Wir hatten tatsächlich wochenlang geglaubt, das Funkgerät würde nicht funktionieren, bis wir es mit einem Handfunkgerät getestet hatten und alles wunderbar war. Tatsächlich kamen wohl bei jedem Test zufällig keine Funksprüche auf Kanal 16, was wir uns bis heute kaum erklären können. 

Hier das Funkgerät zusammen mit Radio und WLAN Router.

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