Wie das Segeljahr 2021 begann!
Corona machte uns den Segelstart ins Jahr 2021 nicht gerade leicht. Die Corona-Regeln sahen zu dieser Zeit vor, dass man mit seinem Boot keinen Hafen anfahren durfte, nur den eigenen Heimathafen. Da wir mit Bunny Bee auf große Reise wollten, hatten wir gar keinen Heimathafen. Erschwerend kam dazu, dass im Jahr zuvor so viele Boote, wie noch nie verkauft worden waren und das hatte wiederum zur Folge, dass es in der gesamten deutschen Ostsee keinen freien Liegeplatz mehr gab. Und wann sich die Regeln ändern würden, konnte natürlich auch niemand sagen. Eine wirklich verzwickte Situation.
Schließlich konnten wir uns in Heiligenhafen in dem Werfthafen, in dem Bunny Bee in einer Halle ihren Winterschlaf verbrachte, einen Springerplatz sichern. Das bedeutet: Kein fester Platz, da der Hafen voll war, wir mussten unseren Platz bei Bedarf wechseln, haben aber immerhin offiziell einen Heimathafen. Bezahlen mussten wir trotzdem den vollen Preis – das tut schon weh.
Immerhin: Am 8. April war um 14:00 Uhr Krantermin und wir konnten vor Ort sein. Wegen Corona gab es allerdings noch ein Beherbergungsverbot. Deswegen: Um 4:00 Uhr losfahren, um ja pünktlich zu sein. Gegen 12.00 Uhr waren wir vor Ort. Hatten ja noch 2 Stunden Zeit bis Bunny Bee gekrant werden soll. Auf dem Gelände angekommen, sahen wir wie Bunny Bee aber schon zum Kran gefahren wurde. Nach Absprache mit den Kran-Jungs konnte ich noch das Antifouling am Kiel fertig streichen und Udo fuhr mit dem Auto zur Tankstelle, da wir ja im Herbst letzten Jahres Dieselpest hatten und kein Diesel mehr im Tank war. Dank der Erfahrung mit der Dieselpest kommt bei uns nur noch Qualitätskraftstoff in den Tank. Das heißt: 11 mal zur 7 Kilometer entfernten Tankstelle fahren, bis der Tank voll war.
Die ersten Monate vergingen wie im Flug, mal mit längeren oder kürzeren Törns. An den Wochenenden wurde immer wieder an Bunny Bee gebastelt.
Eine neue Rettungsinsel muss her!
Unsere 11 Jahre alte Standard-Rettungsinsel haben wir durch eine neue hochseetaugliche Rettungsinsel getauscht.
Was tun mit der alten Rettungsinsel? Na ausprobieren! Aber was passiert, wenn man eine Rettungsinsel auf dem Wasser zündet? Kommen dann andere Boote zur „Rettung“, setzen diese vielleicht Notrufe ab, weil sie der Meinung sind, es gäbe hier einen Seenotfall? Das war uns zu heikel. Wir riefen im Maritime Rescue Coordination Centre Bremen (MRCC) an, um uns hierzu beraten zu lassen. Die Dame hatte für unser Vorhaben volles Verständnis, meinte auch, sie könne uns so etwas nicht verbieten, würde aber dringend dazu raten, die Rettungsinsel lieber an Land zu zünden.
Gesagt getan. Das Zünden der Insel macht einen höllischen Lärm. Es war alles von den Inhalten noch gut erhalten und auch die Insel, hat sich vollständig aufgeblasen, sogar Bentley hat es gefallen und ist immer wieder rein und raus in der Rettungsinsel.
Unterricht mit Marie Schneider!
Anfang Juni hatten wir Marie an Bord. Bestimmt kennt der eine oder andere Ihren YouTube Kanal „Marietim“. Sie sollte uns noch fit machen in Sachen Segeln und auch eine Motorenkunde und sonstige Technik war angesagt, damit wir langsam in die letzten Geheimnisse von Bunny Bee eingeführt werden. Es waren zwei super großartige Tage, an denen wir eine Menge Spaß hatten und richtig viel gelernt hatten. Nach diesen zwei Tagen fühlten wir uns endlich nicht mehr als Anfänger.