Wie alles begann

Wir haben vor 5 Jahren beschlossen, uns eine Segelyacht zu kaufen, um damit um die Welt zu segeln. Hier eine kleine Zusammenfassung, wie es zu dieser Idee gekommen ist und wie wir überhaupt zur Seefahrt gekommen sind. 

Ab 2015: Erste Erfahrungen mit "führerscheinfreien" Motoryachten

Bei der Ideenfindung im Urlaub mal „was anderes“ zu machen, sind wir auf die Idee gekommen in Sneek, Holland, ein führerscheinfreies Hausboot zu mieten. Wir empfanden die Fahrt auf dem Wasser als eine Art Entschleunigung, die wir bis dahin in dieser Form nie erlebt hatten. Vieles auf dem Boot geht langsamer, als im normalen Leben, was eine einzigartige entspannende Wirkung hat.  Das ganze gepaart mit einer wunderschönen Landschaft, viel Freiheitsgefühl und anlegen wo immer man will – da war es um uns geschehen. Wir empfanden das Leben auf einem Boot als die schönste Art, seine Zeit zu verbringen und es folgten schnell 5 weitere Urlaube auf führerscheinfreien Booten. 

Apropos “führerscheinfreies Boot”: Mietet man in Frankreich oder Holland ein Hausboot bzw. eine Motoryacht, so wird man nach keinem Bootsführerschein gefragt. Statt dessen reicht eine mehr oder weniger ausführliche Einweisung eines Mitarbeiters des Vercharterers aus und schon kann es los gehen. Dies ermöglicht es auch Bootsneulingen, die Fahrt auf dem Wasser zu testen ohne vorher viel Geld und Zeit für Scheine ausgegeben zu haben. 

Aus heutiger Sicht sehen wir das etwas kritisch. Denn was einem niemand sagt, ist dass das ganze nur so lange funktioniert, solange nichts passiert. Kommt es dagegen zu einem Unfall oder sonstigen Schäden wird man nach deutschem Recht behandelt und ein Richter wird dann sehr kritisch hinterfragen ob man überhaupt zum Führen eines Bootes fähig ist. Wer hier keinen Führerschein vorzulegen und nur auf die ca. zweistündige Einweisung des Vercharterers verweist, kommt hier sehr schnell in Erklärungsnöte. Am Ende kann es sehr schnell passieren, dass keine Versicherung zahlt und man hohe Schäden selbst bezahlen muss. Immerhin bewegt man mit einem Boot hohe Sachwerte. Das aber nur nebenbei. Bei uns kam es bisher glücklicherweise nie zu Schäden.  

2017: Scheine, Scheine, Scheine

 

2017 verbrachten wir praktisch unsere gesamte Freizeit damit, diverse Bootsführerschein zu erwerben und uns auch ansonsten sehr viel Wissen anzueignen. Wir haben auch einen separaten Beitrag zum Thema Bootsführerscheine geschrieben.  

2018: Motoryachten

Mit frisch erworbenen Führerscheinen war es nun so weit, auch größere Boote fahren zu dürfen. Wir charterten eine Motoryacht bei der Firma Club und Charter. Herr Stratmann hat uns sehr gut in das Boot eingewiesen so sind wir zum ersten Mal mit einem richtigen großen Boot auf die Ostsee hinaus, rund um Rügen gefahren sind. Das nächste Jahr buchten wir gleich wieder bei Club und Charter eine (noch etwas) größere Motoryacht. 

Ab 2018: Erste Segelerfahrungen

Viele Menschen, die erste eigene Erfahrungen mit der Seefahrt machen, fangen mit Motorbooten an. Fast alle kommen aber irgendwann zu der Erkenntnis, dass Segeln um ein Vielfaches interessanter ist. Ein Motorboot ist eine coole Sache, man hat hier aber einfach zu wenig zu tun und verfährt viel Sprit. Alles, was wir an Theorie und (Motor)-Praxis bist zu diesem Zeitpunkt aufgebaut hatten, sahen wir aber auch primär als Ausbildungsschritte. Das eigentliche Ziel hieß Segeln.

Tatsächlich hatten wir aber bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt keine Ahnung, wie man segelt. Also machen wir einen “einfachen” Segelkurs. Dieser endet normalerweise mit dem Erwerb eines Segelscheins, darauf haben wir aber bewusst verzichtet, da der Schein keine rechtliche Relevanz hat und damit aus unserer Sicht keinen Sinn macht. 

Stattdessen kauften wir einen kleinen Katamaran von der Firma Grabner und verbrachten mit diesem mehrere Urlaube. Dieser Katamaran ist ein irres Spaßgerät. Wir hatten es aber hauptsächlich als Ausbildungsgerät zum Segeln vorgesehen. 2018 machten wir auch ein privates, dreitägiges Skippertraining auf dem Bodensee. Das waren unsere ersten Berührungen mit einer Segelyacht. Hier hatte sich gezeigt, dass unsere Überlegung, zuerst mit einem kleinen Katamaran anzufangen, genau richtig war. Der Unterschied zwischen einem Strandkatamaran bzw. kleinen Jolle einerseits und einer “richtigen” Segelyacht andererseits ist nicht so groß, wie man vielleicht meinen könnte. Auf einer Yacht ist alles größer und Wege sind weiter. Die Prinzipien sind aber die gleichen. Wer hier mit einem kleinen Böötchen Erfahrungen aufgebaut hat, ist hier klar im Vorteil.

Wir bevorzugen übrigens private Skippertrainings gegenüber Segeltörns in Gruppen. Damit will ich das Segeln in Gruppen auf keinen Fall schlecht machen. Private Trainings sind aber sehr effektiv, wenn man schnell zum Ziel will, da hier alles auf den persönlichen Kenntnisstand aufbaut.

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